Das Aufstreben der Städte im 16. Jahrhundert brachte nicht nur wirtschaftlichen Aufschwung, sondern auch Gesindel und Räubereien mit sich. Es entstanden daher bald militärische Wachen, die für die Sicherheit der Bürger zuständig waren: Die Nachtwächter waren einzeln entlohnte Männer, denen dieses bürgerliche Amt übertragen wurde. Der Nachwächter war meist mit Horn, Hellebarde und Laterne ausgestattet und hatte die Aufgabe, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Der Beruf des klassischen Nachtwächters ist heute ausgestorben, doch in jeder Silvesternacht sind in Höchstädt noch heute die Neujahrssänger unterwegs.
17 Männer und 2 Frauen im stilisierten Gewand des Nachwächters verbreiten im Auftrag der Stadt das traditionelle Volksgut dieser kleinen Donaustadt. Sie ziehen in der Silvesternacht von Haus zu Haus, um jedem Bewohner für das Neue Jahr „Gnad, Glück und Segen“ zu wünschen. Über ein kleines Trinkgeld freuen sich die Sängerinnen und Sänger. Der Historische Verein Höchstädt begleitet diese Aktion seit vielen Jahren.